Kurzarbeit vermeiden, trotz erheblicher Einbußen. Wie motiviere ich meine Mitarbeiter etwas mehr, ohne ihnen Angst zu machen? Ich habe das Gefühl, sie denken: "Es ist ja alles wie immer, nur dass ich weniger arbeiten muss."
Mit dieser konkreten Fragestellung trat ein Unternehmer an mich heran. Ich habe gesagt, dass ich mir dazu Gedanken mache. Und dann habe ich mir gedacht, mache ich doch gleich mal einen Blog-Beitrag dazu, denn es ist eine Frage, die jetzt sicherlich in vielen Führungskräfte-Köpfen kreist. Und natürlich sind es Themen, die mir in meinem Coaching-Alltag immer wieder begegnen:
"Ich denk, dass er denkt, das..." Und was tun die Menschen? Überall? Sie reagieren auf ihre eigenen Gedanken. Und handeln danach. Eine Geschichte, die ich an dieser Stelle immer wieder erzähle, ist die von Paul Watzlawick:
https://de.wikipedia.org/wiki/Anleitung_zum_Unglücklichsein#Die_Geschichte_mit_dem_Hammer
Na? Wiedererkannt?
Wunderbar!
Klartext reden heißt in diesem Fall: Klartext fragen!
Konkret:
- Wie denkt ihr, dass es weitergeht?
- Ich habe das Gefühl, ihr seid unmotivierter. Kann das sein? Ich mache das ..(daran).. fest.
- Was sind eure Ängste, eure Gedanken, in Richtung Kurzarbeit?
- Wie sollten wir jetzt mit der Situation umgehen?
- Was denkt ihr, könnte ich jetzt von euch erwarten?
- Wie könntet ihr mich/unser Unternehmen unterstützen?
- ....
Klare Statements:
Ihr merkt, dass wir weniger Aufträge haben und wir wissen nicht, wie die Auftragslage nach den Lockerungen sein wird: Halten die
Menschen ihr Geld zusammen und sind vorsichtiger geworden? Bedeutet, es gibt nicht genügend Aufträge, um diesen Betrieb wie gewohnt am Laufen zu halten?
Aussprechen, was Sache ist. Lösungslosigkeit aushalten.
Zu weich? Ich will mir nicht in die Karten schauen lassen? Ich bin ja selbst mit dieser Situation überfordert?
Manchmal ist es gut, ein wenig der eigentlichen Verletzlichkeit zu zeigen. Es stärkt die Verbundenheit, die in einer solchen Situation wirklich wichtig ist. Diese Krise kann Gemeinsamkeit verstärken. Und dafür darf man auch mal -ein kleines bißchen- die Hosen herunter lassen. Ein Tipp von mir an dieser Stelle: Nehmen Sie sich ein Beispiel an Personen des öffentlichen Lebens. Schauen Sie sich die an, die cool sind. Sind die, die Gefühle benennen und beschrieben, wirklich schwach? Ich finde, das ist ganz im Gegenteil so.
Und noch zum Thema Motivation: Ich bin Reiss Motivation Profile Master, und somit Expertin für Motivation, die eigene und die der Mitarbeiter. Es ist das Tool, das mir zur Mitarbeiterführung immer gefehlt hat, um wirklich effizient und nachhaltig motivieren zu können. Einige Beiträge habe ich hier im Blog-Archiv veröffentlicht.